Ohrlöffel-Leimkraut – Urbanität & Vielfalt

silene-otites-ohrlc3b6ffel-leimkrautl_gc3bcnther-blaich_1-1467695 Ohrlöffel-Leimkraut
Silene otites Foto : Günther Blaich

Das Ohrlöffel-Leimkraut gehört zu den Nelkengewächsen. Zu erkennen ist es an seinen löffelartig geformten Grundblättern, die in einer dichten Rosette zusammenstehen. Eine Besonderheit dieser Art ist, dass es weibliche (alle Blüten ohne Staubblätter) und männliche (alle Blüten ohne Fruchtblätter) Individuen gibt. Die Art ist „zweihäusig“. Die unauffälligen, gelbgrünen Blüten erscheinen von Mai bis August. Sie haben fünf ungeteilte Kronblätter und kahle Kelchblätter. Diese unscheinbaren, nachts duftenden Blüten werden hauptsächlich von Fliegen, Ameisen und Mücken bestäubt. Die Art kommt in Mittel- und Südeuropa und im Osten bis nach Westsibirien auf Felsfluren und Sandtrockenrasen vor. In Skandinavien und dem südlichen Balkan fehlt sie ganz. In Deutschland ist sie zerstreut im Rhein-Main-Gebiet sowie in Mittel- und Ostdeutschland anzutreffen. Sie gilt als gefährdet und in Berlin, wo sie nur noch in Spandau und im Grunewald vorkommt, als vom Aussterben bedroht.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Steckbrief:
Silene otites

Dank „Urbanität & Vielfalt“ und den vielen fleißigen Pflanzenpat*innen gibt es die seltenen Wildpflanzen jetzt auf den Balkonen und in den Gärten der ganzen Stadt. Auf dieser Karte sind die Wildstandorte (rötlich) und die neuen U&V-Standorte (blaue Tropfen) zu sehen (Stand November 2018).