Haar-Pfriemengras – Urbanität & Vielfalt

stipcapi_dr-robert-flogaus-faust-7667977 Haar-Pfriemengras
Stipa capillata Foto : Robert Flogaus-Faust

Das Haar-Pfriemengras gehört zu den Süßgräsern. Es ist an seinen bis zu 15 cm langen, unbehaarten Grannen eindeutig zu erkennen. In dichten Büscheln (Horsten) wachsend, sind größere Vorkommen vor allem im leichten Wind wogend sehr schön anzusehen. Die Art bevorzugt kontinentale Bedingungen. In Deutschland findet sie diese auf basenreichen, sich stark erwärmenden Trockenrasen, etwa an den Oderhängen, im Mitteldeutschen Trockengebiet oder im Rheintal.  Als Anpassung an die Trockenheit bildet das Haar-Pfriemengras, tief in den Boden reichenden Wurzeln und Früchte, die sich mittels einer Drehbewegung der Grannen durch wiederholte Wasseraufnahme und Austrocknung in den Boden bohren können. In Westeuropa kommt die Art nur zerstreut vor und fehlt in Nordeuropa ganz. Nach Osten hin erstreckt sich ihre Verbreitung bis nach Sibirien und in den Himalaya. In Berlin ist sie nur in Köpenick zu finden und vom Aussterben bedroht. Das Haar-Pfriemengras steht in ganz Deutschland unter besonderem Schutz.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Steckbrief:
Stipa capillata

Dank „Urbanität & Vielfalt“ und den vielen fleißigen Pflanzenpat*innen gibt es die seltenen Wildpflanzen jetzt auf den Balkonen und in den Gärten der ganzen Stadt. Auf dieser Karte sind die Wildstandorte (rötlich) und die neuen U&V-Standorte (blaue Tropfen) zu sehen (Stand November 2018).